Gorillas wollen Dein HandyOld mobile phones for human apes in Congo

Berggorilla im Kongo. Foto: Andrea Schieber

In unzähligen Schubladen schlummern große Schätze: Alte Handys könnten zu 80% recycelt werden. Jonas Geschke will dieses ungenutzte Potenzial für einen guten Zweck anzapfen. Der Freiburger Student hat die Initiative „Handys machen Artenschutz“ gegründet. In Spenderboxen werden die Mobilfunkgeräte deutschlandweit gesammelt, der Erlös aus dem Recycling kommt nicht nur der Umwelt, sondern finanziell auch den Gorillas im Kongo zu Gute. Die Menschenaffen sind durch die Produktion von Rohstoffen für Neuhandys bedroht. Das Filmprojekt „Tonnentaucher“ hat den jungen Umweltschützer gebeten, sein Projekt in unserem Blog vorzustellen.

Handys machen Artenschutz
Von Jonas Geschke, Freiburg

Jonas Geschke

Jonas Geschke, Gründer der Aktion "Handys machen Artenschutz"

Mehr ungenutzte Handys als Einwohner zählt das angebliche Vorzeigeland im Recycling Deutschland. Um die 83 Millionen alte Handys werden hierzulande nicht mehr gebraucht – und es werden täglich mehr! Das ist das Ergebnis einer Studie von Bitkom aus dem Jahr 2011. Laut Studie können 80% eines Handys wiederverwertet werden. Darunter befinden sich auch die kostbaren Edelmetalle Tantal und Niob, welche aus Coltan gewonnen werden. Coltan ist damit ein für die Mikroelektronik unverzichtbarer Rohstoff, der es jedoch in sich hat.

Illegale Regenwaldzerstörung im Kongo
Die größten Lagerstätten von Coltan finden sich in Zentralafrika. Die Demokratischen Republik Kongo ist eines der Hauptexporteuerländer für Coltan weltweit. Das vom Bürgerkrieg noch immer stark gezeichnete Land kann einen umweltschonenden Abbau von Coltan kaum gewährleisten. Oftmals wird Regenwald illegal zerstört, um an das begehrte Erz zu gelangen. In genau diesem Regenwald allerdings leben die letzten Berggorillas ihrer Art (Gorilla beringei beringei). Auf der Roten Liste bedrohter Tierarten tragen die imposanten Tiere bereits den Titel „EN“ für „endangered“ – also „gefährdet“. Mit jeder Abbaufläche für Coltan verschwindet weiterer Lebensraum für die seltene Menschenaffen-Art. Die Wahrscheinlichkeit, diesen so besonderen Tieren zum Überleben verhelfen zu können, sinkt täglich.

Coltan/ Tantalum Abbau in der Demokratischen Republik Kongo. Bild: Responsible Sourcing Network

Schutzprojekt der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt
Der Virunga National Park im Kongo ist das älteste Naturschutzgebiet Afrikas, er ist Lebensraum für zahlreiche Berggorillas. Der Park ist leider aktuell nicht nur vom Abbau von Coltan, sondern auch von geplanten Ölprojekten bedroht. Deshalb hat die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) ein Schutzprojekt errichtet. Die ZGF hilft der bei Optimierung des Parkmanagements, leitet Aus- und Weiterbildungen von Rangern, betreibt sozial-ökologische Forschung und ermöglicht den Aufbau von nachhaltigem Tourismus und medizinischen Einrichtungen.

Recycling senkt die Nachfrage
Mit jedem recycelten Handy gelangen nutzbare Rohstoffe in die Mikroelektronik-Industrie. Jedes zum Recycling abgegebene Handy senkt also die Nachfrage nach Coltan und damit den Bedarf, weiteren Regenwald für den Abbau des Erzes zu zerstören. Jedes abgegebene Handy leistet einen kleinen Beitrag zum Schutz der Berggorillas!
Recycelt werden die Handys bei der in München ansässigen Firma Teqport. Unabhängige Experten der Prüfgesellschaft DEKRA haben die Firma als Fachentsorgungsbetrieb zertifiziert. Teqport überweist pro Handy einen Festbetrag von 1,20 Euro für das Schutzprojekt im Kongo an die ZGF.

Frisch geschürftes Coltan/ Tantalum. Quelle: Responsible Sourcing Network

 

Handys machen Artenschutz
Handys machen Artenschutz – mit dieser Aktion möchte ich als Studierender der ZGF bei der Ausweitung der Handy-Sammelaktion helfen. Ein Sammelfass der ZGF steht bereits im Frankfurter Zoo – weitere Sammelstellen in Universitätstädten und darüber hinaus sollen folgen. Die Idee dahinter: Studenten sind diejenige Generation, die mit der Modernisierung im Informatik-Bereich groß geworden ist, haben also meist gleich mehrere alte, ungebrauchte Handys. Genau diese alten Handys sollen gefunden werden – natürlich auch die der Nicht-Studierenden.

Jeder der mag, kann in seiner Stadt eine Handy-Sammelaktion starten und eine Kiste aufstellen und betreuen. Bei Interesse wende man sich bitte direkt per E-Mail an:
handys-m@chen-artenschutz.de

Seit Anfang diesen Monats stehen bereits Sammelkisten in Berlin und Freiburg. Weitere sollen folgen …
Wo genau die Boxen stehen und alle weiteren Informationen findest Du auf der Aktionsseite (zur Zeit eine Facebook-Seite): www.handys-ma.chen-artenschutz.de

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Der LebensmittelretterFoodsharing

Die arme Laugenbrezel: Da wird sie mit viel Energieaufwand am frühen Morgen gebacken, liegt den ganzen Tag in der Auslage, nur um bei Ladenschluss zusammen mit 20% der restlichen Backwaren in der Mülltonne zu landen.
„Lebensmittel sind doch mehr als ein Ding das man einfach wegwirft, wenn man damit fertig ist.“ so der Student Robert Wolf, den wir für unseren neuen Film „Tonnentaucher – aus dem Herzen der Wegwerfgesellschaft“ letzten Samstag in Aktion gefilmt haben.

Foodsharing – Wer teilt hat mehr
Dass die Hälfte aller Lebensmittel in Deutschand im Müll landet – oftmals noch bevor sie den Verbraucher erreichen – ärgert Wolf. Eine Lösung hat der selbsternannte Lebensmittelretter schon parat: Er holt er regelmäßig in einer benachbarten Bäckerei überschüssige Ware ab, die sonst in der Tonne landen würde. Das spart nicht nur Geld, sondern freut auch andere: Denn kriegt der junge Neu-Berrliner mehr, als er selbst essen kann, stellt Wolf die geretteten Backwaren auf der Internetplattform www.foodsharing.de ein. Sieht jemand in der Nachbarschaft, dass ein sogenannter „Essenskorb“ geteilt werden will, macht Wolf einen Treffpunkt mit der oder dem Hungrigen aus. Für „Tonnentaucher“ haben wir Robert am ersten Umsonst-Kühlschrank in der Markthalle 9, einer alten Eisenbahnhalle in Berlin-Kreuzberg, gefilmt. Dort können Lebensmittelretter überschüssiges Essen einfach reinstellen – zur Freude der Passanten, die sich kostenfrei bedienen.

Text: Kerstin Schnatz // Fotos: Kathrin Schreck

Du bist neugierig auf diese und andere Szenen aus „Tonnentaucher“? Dann bestelle jetzt Deine persönliche DVD vor. Damit hilfst Du uns, das Filmprojekt zu finanzieren.

Sobald die DVDs in Druck gehen (voraussichtlich Herbst 2013), schicken wir dir dein Exemplar mit Zahlungsbeleg zu!

Der LebensmittelretterFoodsharing-->

Brumm, brumm… quietschInterview on the wheels

Zum Abschluss unseres zweiten Italiendrehs für „Tonnentaucher“ führen wir noch ein Interview mit Vincente Cenname, Bürgermeister von Camigliano. Aber diesmal sind wir nicht im municipio, dem Rathaus, sondern dem bürgermeisterlichen Wagen, einem *iat Punto. At the end of our second Italy shooting for „Dumpster Divers“ we are filming with Vincente Cenname, mayor of Camigliano. But this time we are not at the municipio, the town hall, but in the mayoral car, a * iat Punto. Wir fahren durch die Umgegend von Camigliano und zwischen Schlaglöchern und waghalsigen Überholmanövern erzählt uns Vincente, warum er Zero Waste in Camigliano für machbar hält und warum er gegen Verbrennungsanlagen ist. We drive through the neighborhood of Camigliano and between potholes and breathtaking driving manoeuvres Vincente tells us why he believes Zero Waste is possible in Camigliano…

Brumm, brumm… quietschInterview on the wheels-->