Kommt da Radioaktivität aus den Schornsteinen des Atomkraftwerks? Was ist Radioaktivität eigentlich? Alpha-, Beta-, Gamma-Strahlung – was macht das im Körper?
Woher kommt das ganze Wasser zur Kühlung der Brennstäbe im Kraftwerk? Wo geht das warme Kühlwasser hin? Wie viele Atomkraftwerke gibt es in Frankreich? Welchen Nutzen und welche Risiken hat die Atomkraft für Frankreich?
Der Nuklearphysiker Bruno Chareyron von der französischen Nichtregierungsorganisation „CRIIRAD“ hat uns Antworten auf diese und noch mehr Fragen vor der Kamera gegebn. CRIIRAD ist die einzige unabhängige Organisation Frankreichs, die sich der wissenschaftlichen Untersuchung von Radioaktivität und der Weitergabe von Information über Radioaktivität an die Bevölkerung verpflichtet fühlt.
Die Organisation wurde nach dem Super-GAU in Tschernobyl gegründet. Damals hat die französische Regierung behauptet, die radioaktive Strahlung käme auf keinen Fall nach Frankreich und es bestünde keinen Grund zur Sorge. CRIIRAD hat sich gegründet um diesen Behauptungen mit wissenschaftlichen Messungen auf den Grund zu gehen. Und sie haben festgestellt: Der saure Regen kam eben doch. Wie auch in Deutschland sind die Auswirkungen noch heute zu spüren: Einige Regionen zeigen besonders erhöhte Werte auf.
Noch heute können sich Privatpersonen an die Organisation wenden und untersuchen lassen, ob und wie hoch Pflanzen und Lebensmittel, der Grund und Boden ihres Hauses oder andere Dinge des alltäglichen Lebens radioaktiv belastet sind. Die Organisation ist seit einigen Jahren sogar staatlich anerkanntes Labor – ihre Messungen gelten als wissenschaftlich unanfechtbar. CRIIRAD finanziert sich jedoch nur aus Spenden und aus den Erträgen der Aufträge, die die Organisation erhält.
Eine der größten Messungen machte die Organisation vor einigen Jahren, als sie die Strahlenbelastung von Abfällen aus dem Uranabbau im Niger untersucht haben. Ein Großteil des französischen Urans kommt aus dem Niger. Aber auch an ehemaligen französischen URanminen, derer es im Übrigen knapp 200 gibt, hat CRIIRAD bereits Messungen durchgeführt. In allen Fällen konnten erhebliche Belastungen mit radioaktiver Strahlung festgestellt werden, die ein vielfaches über den inernational empfohlenen Richtwerten lagen.
Mehr über CRIIRAD und Bruno Chareyron unter: www.criirad.org